Schöppingens Musikmeile für eine Nacht

Schöppingen - Sechs Kneipen, sechs Bands, alles live - ein passenderes Motto wäre für den Abschluss der Apfelfest-Reihe nicht denkbar gewesen. Musikalisch wurde den Schöppingern am Wochenende ein in jeglicher Hinsicht feines Repertoire aus Blues, Folk, Jazz und bester Rockmusik geboten. Eine Kneipentour sollte es werden, und genau das hatte das Publikum verstanden: Die Gäste verteilten sich gleichmäßig auf die Gaststätten, zogen in Gruppen durch die Nacht und begaben sich dabei auf eine musikalische Zeitreise durch verschiedene Genres.


In der „Zwiebel“ hatte sich die Schöppinger Formation „Guitar Crasha“ eingefunden. Die sechs Musiker um Frontmann Carsten Frenzel haben sich in der Vechtegemeinde längst einen Namen gemacht und begeisterten wie erwartet mit Klassikern von Eric Clapton und AC/DC. Frenzel, der erst vor Kurzem als Sänger zur Band dazu gestoßen ist und gerade bei „Rock am Bad“ sein Debüt gefeiert hatte, ließ es sich auch diesmal nicht nehmen, seiner Fangemeinde unter den Klängen erdigen Bluesrocks einzuheizen.

 

Tanzbare Rockmusik in allen Facetten stand bei Tietmeyer auf dem Programm, wo sich „Blueprint“ nach 2008 ein zweites Mal die Ehre gaben. Ob eine gefühlvolle Ballade von The Police oder derbe Rockmusik zum Abtanzen - Das Publikum dankte dem musikalischen Quartett stets mit ungeteilter Aufmerksamkeit und lautem Applaus.

 

Eine ganz andere musikalische Richtung war hingegen in der Gaststätte Smutje zu finden. Für Folkfans war dort genau die richtige Adresse. Zwei Künstler, das Duo „Glengar“, haben sich der irischen Musik verschrieben und trafen in Schöppingen auf viele Anhänger. Ganz nach dem Vorbild irischer Pubs herrschte in der Gaststätte eine gemütlich-familiäre Atmosphäre mit harmonischen Klängen von Violine und Gitarre.

Ein bunt gemischtes Publikum rockte in der Gaststätte „Lohaus“ ab. Sänger Rupert König von „The Crum“ verstand es mit Hilfe seiner Bandkollegen, den kleinen Bühnenraum zum Kochen und die Gäste zum Schwitzen zu bringen. Gerne nahmen die münsterischen Künstler Musikwünsche entgegen, die in den Pausen vom feierwütigen Publikum zugerufen wurden.

Etwas ruhiger, aber nicht weniger aufregend ging es im Alte-Post-Hotel Niehoff zu. Die Band „Whackem“ - zu deutsch „Hau rein“ - machte dort ihrem Namen alle Ehre. Zu rhythmischen Jazz, Latin und bluesigem Groove lauschten Jung und Alt bei einem Glas Wein oder kühlem Bier. Neben großen Hits aus der Jazzgeschichte begeisterte die Formation insbesondere mit eigenen Stücken, komponiert von Organist Andi Birke.

Sichtlich zufrieden zeigte sich auch Frank Wigger, Wirt des Café Peanuts, mit dem Verlauf des Abends: „Wir freuen uns, so ein bunt gemischtes Publikum begrüßen zu dürfen. Wirklich jeder hat sich auf den Weg in den Ortskern gemacht.“ Auch das Peanuts selbst, wo die Coverband „Aeroplane“ eine Akustik-Session einlegte, blieb von feierwilligen Besuchermassen nicht verschont und hatte hier und da schon mit Platzproblemen zu kämpfen. „Viele nutzen die Gelegenheit, um alte Freunde oder Bekannte wiederzusehen“, so Wigger, der sich über die großen Resonanz freute.

Die Kneipennacht, die in diesem Jahr zum dritten Mal stattfand, habe ich sich etabliert und sei ohne das gemeinsame Wirken der Schöppinger Gastwirte gar nicht erst möglich. „Wir möchten den Gästen einen schönen Abend bieten, deswegen ziehen wir mit dem Kulturring alle an einem Strang“, so Wigger. Vielleicht ist das sogar das kleine Erfolgsrezept der Schöppinger Kneipennacht.