30.03.2008 - Überschwänglich und rebellisch

Schöppingen. Der frühe Vogel fängt den Wurm: Wie im vergangenen Jahr, steigt das Internationale Bluesfestival auch anno 2008 wieder im Juni, also noch vor Beginn der Sommerferien. Hinter den Kulissen haben die Mitglieder des Kulturringes und des MC „Friends of the Road“ bereits seit Monaten eifrig an der Vorbereitung der mittlerweile 17. Auflage des kulturellen Highlights im Vechtestädtchen Schöppingen schlechthin gearbeitet. Die vielen über Jahre gewachsenen Kontakte zu Konzertagenten und die längst schon überregionale Bedeutung des Gigs haben auch in diesem Jahr dazu beigetragen, dass die Mannen um Sprecher und Gründungsmitglied Richard Hölscher wieder ein erstklassiges Line-up präsentieren können. Motivation für die für einen rein ehrenamtlich organisierten Kreis wie den Kulturring aufwendige Organisation schöpfen die Festivalmacher zudem immer wieder aus dem Erfolg der Vorjahresveranstaltung. So kamen beim Gig 2007 immerhin weit über 1 000 Bluesfans. Wenn das kein Ansporn ist . . .

 

Top-Act beim am 7. Juni wie gewohnt am Freigelände am Vechtebad über die Bühne gehenden Festival ist der US-Amerikaner Popa Chubby. Daneben haben, wie berichtet, das Matt Walsh Acoustic Quartet (Deutschland), The Stoney Curtis Band (USA), Danny Bryants Red Eye Band aus Großbritannien, die Eddie Turner Band (USA) sowie aus den benachbarten Niederlanden Bradleys Circus ihre Zusage gegeben.

 

Popa Chubby, der mit bürgerlichem Namen Theodore Joseph Horowitz heißt, ist ein Kind der New Yorker Bronx und wurde als Sänger und Gitarrist mit seiner Band Mitte der 1990er-Jahre weltweit populär. Der überschwängliche und rebellische Chubby wächst in einem Umfeld voller musikalischer Reize auf; bereits im Alter von sechs Jahren beginnt er mit dem Gitarrespielen. In seiner Jugend wird er von Genre-Größen wie Jeff Beck und Eric Clapton beeinflusst. In den späten 1980er-Jahren wendet er sich verstärkt dem Blues zu. Seine Auftritte in Blues-Club „Mannys Carwash“ erlauben es ihm, mit verschiedensten durchreisenden Blues-Künstlern zu spielen. Sein Debüt-Album „Booty & The Beast“ erscheint 1995. Seitdem gilt Chubby als Dauerbrenner in der Szene: Mitunter absolviert der Exzentriker, der für seine mitunter etwas ruppige Art bekannt ist, mehr als 200 Auftritte im Jahr.

 

Das alte Vorurteil, dass Weiße den Blues nicht singen können, ist hinlänglich wiederlegt. Neu ist, dass man nicht einmal aus den Staaten kommen muss, um den Blues singen zu können: Den besten Beweis dafür liefert der Ire Matt Walsh, der seit einigen Jahren in Münster zu Hause ist. Walsh wird beim Bluesfestival in Schöppingen mit seinem „Acoustic Quartet“ ein Programm aus Eigenkompositionen, von Jazz und Funk beeinflussten Soul- und Bluesnummern mit markantem akustischen Quartettsound spielen. Dabei bleibt er den Wurzeln des Blues stets sehr nahe.

 

Die WN werden die weiteren Akteure des Festivals 2008 in den kommenden Wochen in unregelmäßiger Folge näher vorstellen.

 

Tickets für das 17. Internationale Bluesfestival gibt es an allen bekannten CTS- und Ticket-Online-Stellen oder unter www.kulturring-schoeppingen.de. Sie kosten im Vorverkauf 25 Euro plus Gebühr und an der Tageskasse 30 Euro.

 

VON RALPH SCHIPPERS, GRONAU

30.03.2008 - Überschwänglich und rebellisch