Friedlich, freundlich, fröhlich

Schöppingen - Wer beim Bluesfestival­ dabei war, trägt in diesen Tagen einen Schatz an schönen Erinnerungen mit sich. Wer es nicht war, der hat das Ereignis gar nicht auf dem Schirm. Was im Falle von Polizeisprecher Peter Lefering ein sehr gutes Zeichen ist.
Von Frank Zimmermann, Westfälische Nachrichten

„Bluesfestival? Dazu liegt hier überhaupt nichts vor. Da war alles friedlich und ‚bluesig‘ – so wie es sein soll“, sagte Lefering auf WN-Anfrage. Auch der Malteser-Hilfsdienst verzeichnete nur einen medizinischen Notfall, der sich so aber auch unabhängig vom Festival hätte ereignen können. Eine tolle Bilanz für eine Veranstaltung, bei der Hunderte Menschen aus allen Ecken Deutschlands und darüber hinaus angereist waren und zwei Tage in der Vechtegemeinde verbracht haben.

Ein Fazit, das eng mit der tollen Atmosphäre des Festivals zusammenhängt: Über dem Gelände schwebt ein Duftgemisch aus Gras, Sonnencreme und Pommes. Auf der Bühne geben sich tolle Musiker die Gitarre in die Hand. Die Besucher werden überall von freundlichen Schöppingern empfangen – egal ob auf dem Zeltplatz, an der Theke, beim Kuchenverkauf oder an den wenigen Absperrungen. Und sogar die Künstler bleiben gerne noch ein bisschen länger, auch wenn sie ihren Auftritt längst absolviert haben. Die drei Australier der „Mason Rack Band“ zum Beispiel, lieferten ihre Show am Samstagnachmittag ab. Am Sonntag schlenderten sie in Flipflops über den Rasen, knüpften neue Bekanntschaften, machten Fotos von den Auftritten anderer Bands und amüsierten sich offensichtlich prächtig.

Auch das ist eine Leistung, die auf die Kappe der Organisatoren und Helfer geht. Denn neben der künstlerischen Qualität – die über jeden Zweifel erhaben ist – ist es vor allem das fast schon familiäre Miteinander, das das Festival auszeichnet. „Dazu tragen nicht zuletzt auch der Bauhof, die Gemeinde und auch die Nachbarn bei“, gibt Richard Hölscher das Lob weiter.

Hölscher ist einerseits noch ganz beseelt von „einem der bestbesuchten Festivals“. „Wer am Sonntagabend nicht euphorisiert vom Gelände gegangen ist, der ist menschlich am Ende“, lautet sein Fazit. Andererseits hat er bereits die Zukunft im Blick und damit neue Arbeit vor der Brust: „Ich fange heute Abend schon mit der Vorbereitung für das 22. Festival an“, sagte er am Dienstag im Gespräch mit den WN. Nach dem grandiosen Auftritt von Mason Rack habe er auch wieder eine australische Band im Blick. Rack und seine beiden Bandkollegen seien jetzt übrigens für eine Woche im Wohnmobil in Deutschland unterwegs, erzählte Hölscher. „Und die Agenturen reißen sich um sie!“

Andre Leugermann (l.) vom Kulturring hat Richard Hölscher für die Herkulesaufgabe der Festivalorganisation mit einem Blumenstrauß gedankt. Hölscher gab den Dank postwendend an alle Helfer weiter. Foto: Frank Zimmermann