Helden hinter den Kulissen

Schöppingen - An rasselnden Ketten wird das Bühnendach nach oben gezogen. Kurz darauf klettert ein Bühnenarbeiter hinterher und arbeitet in luftiger Höhe weiter. Vor der Bühne fachsimpeln derweil Tontechniker über ihr Metier. Beleuchter Guido Langhorst und Ton-Mann Jürgen Langhorst entdecken ihren gemeinsamen Nachnamen und kommen darüber gleich in eine angeregte Unterhaltung . . .


Es ist Blues-Festival-Zeit am Vechtebad, und wieder laufen bei Richard Hölscher alle Fäden zusammen. Doch der Mann vom Kulturring verweist darauf, dass das Blues-Festival eine echte Schöppinger Gemeinschaftsproduktion ist. „Wenn ich nur daran denke, wie toll der Angelverein den Campingplatz hergerichtet hat“, schwärmt er. Da würden die Blues-Fans bestens betreut und versorgt. Das Gelände am Vechtebad wurde von der Gemeinde Schöppingen für das zweitägige Musikereignis vorbereitet. „Immer wenn ich noch einen Wunsch habe, haben die Mitarbeiter vom Bauhof ein offenes Ohr für mich“, sagt Hölscher. Und der MC Friends of the road, der seit Jahren traditionell zum Veranstalter-Trio gehört, kümmert sich unter anderem um die komplette Stromversorgung des Festival-Geländes.

 

Auch die Freiwillige Feuerwehr war schon am Vechtebad im Einsatz. Allerdings nicht, um einen Brand zu löschen, sondern um die Wassertanks zu befüllen, deren Gewicht der Bühne nun zusätzliche Stabilität gibt.

Während sich die Ehrenamtlichen an der Vechte mächtig ins Zeug legen, steigt bei den Blues-Fans die Vorfreude. Dass das Festival weit über die Grenzen Schöppingens, des Münsterlandes und gar Deutschlands bekannt ist, kann der Kulturring an den Bestellungen der Eintrittskarten ablesen. Natürlich kommen Blues-Freunde aus den benachbarten Niederlanden, aber auch Besucher aus England haben sich angekündigt. Am weitesten ist aber die Anreise für einige Verehrer von Michelle Malone: „Sie reisen extra aus Athen an, weil sie Malone noch nie live in Europa gesehen haben“, erzählt Richard Hölscher.

Zwei dicke Steine sind den Veranstaltern bereits vom Herz gefallen: Die Wetteraussichten für die beiden Festivaltage sind spitze. Und alle Bands - die Hälfte von ihnen muss eingeflogen werden - hatten trotz Vulkanaschewolke keine Probleme mit der Anreise. „Michelle Malone hat heute morgen schon bei uns am Frühstückstisch gesessen“, lächelt denn auch ein zufriedener Richard Hölscher.

Und wenn das Wetter die Fans nicht abhält - die Preise tun es bestimmt nicht: Bezogen auf das Kombi-Ticket, zahlt der Besucher pro Band gerade mal 4,10 Euro. Und das bei einem Line-up, das unter anderem mit Tommy Castro einen vierfachen Blues-Music-Award-Gewinner verzeichnet . . . Infos für Kurzentschlossene unter:

Westfälische Nachrichten

Kaum ist das Bühnendach oben, klettert dieser Arbeiter hinterher und arbeitet in luftiger Höhe weiter.Fotos: (fz)