"Jahrhundertprojekt" am Ziel
Schöppingen - Der Bürgermeister nennt es „Jahrhundertprojekt“. Und weil es eine Straße ist, kann in diesen Tagen ein frischer Wind hindurch wehen. Der könnte vom tiefen Durchatmen vieler Schöppinger herrühren: Die Kaufmannschaft schnauft am Ende einer Durststrecke kräftig durch, und in der Gemeindeverwaltung atmen die Verantwortlichen erleichtert auf, weil sie die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt zu einem guten Abschluss gebracht haben. „Immerhin wurden in die Erneuerung der Kanalisation, der Straßen und Plätze insgesamt über vier Millionen Euro investiert. Und die Gemeinde musste keinen Kredit aufnehmen“, verdeutlicht Hauptamtsleiter Franz-Josef Gausling die Größenordnung des Projekts.
Das wird am kommenden Sonntag (18. April) mit einem Festakt und einen bunten Familientag gefeiert. Im Schulterschluss haben die Gemeinde, die Initiative, der Kulturring, der Heimatverein und das Künstlerdorf dafür ein umfangreiches Programm organisiert (siehe unten). Im Rahmen der Eröffnung möchte sich die Vechtegemeinde mit ihrer neuen Durchfahrt als Ort mit attraktiver Flaniermeile präsentieren.
Besonders die Kaufleute hätten mit der Zeit des Umbaus eine Durststrecke hinter sich bringen müssen, sagte Friedhelm Egbert vom Stadtmarketing Initiative Schöppingen. Andererseits hätten sie die Umgestaltung auch gewollt und ihre Vorstellungen in die Umsetzung eingebracht. „Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Wenn jetzt abends die Bäume angeleuchtet werden, hat Schöppingen schon fast mediterranes Flair.“
Andre Leugermann vom Kulturring findet es besonders toll, dass bei solchen Veranstaltungen in Schöppingen alle an einem Strick ziehen: „Die Vorbereitung spiegelt den Gedanken Gemeinsam sind wir stark wider. Die Zusammenarbeit ist nach dem Motto Wir sind ein Ort und arbeiten gemeinsam an einer Sache gelaufen“, schwärmt er.
Tatsächlich lässt das Programm, das um 11.30 Uhr mit einem kleinen Festakt beginnt, kaum Wünsche offen: Die Organisatoren haben die „Spielefeuerwehr“ aus Oldenburg engagiert, die ihr Spieleangebot über die ganze Hauptstraße verteilen wird. Sie bringt ein Bungee-Trampolin mit, einen Rutscherparcours, Jonglier-, Schmink- und Seifenblasenstationen und, und, und. „All diese Angebote sind für die Besucher kostenlos“, betont Egbert.
Natürlich beteiligen sich auch zahlreiche Vereine und Institutionen aus der Vechtegemeinde am Programm. Und die Kaufleute laden zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Sie wollen ihren Kunden zeigen, dass sie auf Service und Qualität setzten, nicht auf Tiefstpreise. Von Geschäft zu Geschäft können die Kunden übrigens auch mit dem Pengel-Anton fahren.
VON FRANK ZIMMERMANN, GRONAU